gefunden in einem uralten Heftchen von 1923
gesammelt von Eugen Mahr
Warum heißen die Vilshofener Stierwascher?
man benötigte einmal – es ist schon sehr lange her – zwei weiße Stiere. Aber alles Suchen war umsonst. Man fand nur einen. Was tun? Ein zweites Tier musste man haben. So beschloss man denn, einen schwarzen Stier so lange zu waschen, bis er weiß wäre. Vergebens! Alles Bürsten und Reiben, aller Sand und Seife, alles blieb nutzlos. Der Stier blieb schwarz. Aber es blieb nicht nur dem Tier seine schwarze Farbe – es blieb auch, den Bürgern Vilshofens etwas – der Name Stierwascher.
Weshalb nennt man die Pleintinger Stegerecker?
Dass Pleinting an der Donau liegt dürfte bekannt sein. Oftmals kam es nun vor, dass ein Pleintinger gern am andern Ufer der Donau gewesen wäre. Da musste er denn ein Schifflein besteigen und hinüberrudern. Wie viel bequemer aber wäre es gewesen, wenn man einfach über eine Brücke geschritten wäre! In Anbetracht dieser Erwägung fassten die Dorfältesten Pleintings den Beschluss, einen festen Steg über den Strom zu bauen. Das war ein Hobeln, Sägen und Nageln, ein Gelärme die ganze Zeit! Endlich war der Steg fertig und man legte ihn über die Donau. Aber – oh weh! – er war zu kurz. Doch Pleintings weiser Rat wusste sich zu helfen. Man befestigte an jenseitigen Ende des Steges ein starkes Seil, hängte Wagscheiter daran und vorgespannte Pferde und Ochsen sollten den Steg dehnen, bis er das Ufer erreichte. Doch, welch Unglück! Der Steg brach mitten entzwei uns schwamm in der blauen Fluten der Donau. Was lag näher, als dass man nun die Pleintinger „Stegerecker“ taufte?
Die Windorfer schätzen es sich nicht zur besonderen Ehre, wenn man sie die Bärenfänger nennt. Soll da einmal vor langer Zeit ein frommer Mönch in seiner braunen Kutte sich Windorf genähert haben. Ein großer Hund, dem die Kleidung des Gottesdieners etwas fremd vorkam, glaubte nur seine Schuldigkeit zu tun, indem er wütend auf die fremde Gestalt losfuhr. In seiner Angst flüchtete der fromme Pilger auf einem hohen Baum, in dessen Laubwerk er verborgen weilte. Doch der Hund wollte seine Beute nicht loslassen und die aufmerksamen Windorfer, die in dem braunen Wesen auf dem Baume einen Bären vermuteten, kamen mit Mistgabeln, Spießen und Sensen bewaffnet herbei und umringen den Baum. In geschlossenem Kreise rückten sie vor. Wie aber erstaunten sie, als der verzweifelte Mönch in gar nicht bärenhaften Lauten die verwunderten Windorfer über ihren Irrtum aufklärte. Mit dem Bärenbraten war es zwar jetzt vorbei, aber um den Mut der Tapferen anzuerkennen, nannte man sie von da an allgemein die „Bärenfänger“